Innovationen in der Automobilindustrie vorantreiben

Erkenntnisgewinnung in der Automobilindustrie durch eine domänenübergreifende integrierte Stückliste
Das Streben nach Innovation ist die treibende Kraft in der heutigen dynamischen Landschaft der Automobilindustrie. OEMs und Zulieferer stehen vor der Herausforderung, modernste Fahrzeuge und Fahrzeugsysteme zu liefern, die mit dem rapiden Wandel in den Erwartungen der Kunden Schritt halten. Durch den Wandel in der Automobilindustrie von hardware- zu softwareorientierten Fahrzeugen werden Entwicklungszyklen immer komplexer. Für Automobilhersteller ist es daher zunehmend unerlässlich, die Produktentwicklung zu beschleunigen und gleichzeitig Qualität, Kosteneffizienz und Leistung zu gewährleisten.
Die Branche erlebt einen Umschwung hin zu erschwinglicheren Elektroautos, hochmodernen Funktionen zum autonomen Fahren und erweiterter Fahrzeugkonnektivität, was eine Explosion von Softwareinhalten und eine erhöhte Komplexität in Fahrzeugen der nächsten Generation zur Folge hat.
Notwendigkeit integrierter Zusammenarbeit
Schnellere Entscheidungsfindung, weniger Fehler und höhere Effizienz sind allesamt Notwendigkeiten, um Innovationen in der Automobilindustrie voranzutreiben. Die an der Produktentwicklung beteiligten Akteure benötigen auf allen Prozessebenen Zugang zu denselben richtigen und aktuellen Informationen – sie brauchen eine domänenübergreifende Informationsautobahn.
Ein integrierter End-to-End-Lösungsansatz für die Produktzusammenarbeit ermöglichst den Konstrukteuren eine nahtlose bereichsübergreifende Zusammenarbeit, die Hardware, Software, Elektrik und Elektronik umfasst, wodurch eine kontinuierliche Kommunikation und Abstimmung gewährleistet ist. Der Schlüssel dazu ist eine domänenübergreifende Stückliste (Bill of Materials, BOM).
Was versteht man unter einer domänenübergreifenden Stückliste und warum ist sie notwendig?
Eine domänenübergreifende Stückliste ist eine konsolidierte Informationsressource, die alle Informationen enthält und alle Beziehungen zwischen den Datenelementen verwaltet, die die Produktentwicklung, die Fertigung und den Service unterstützen. Es handelt sich um eine umfassende Liste von Komponenten, Teilen und Materialien sowie deren Mengen in den Bereichen Hardware, Software, Elektrik und Elektronik. Eine domänenübergreifende Stückliste erleichtert die Zusammenarbeit, Echtzeit-Updates, die Konfiguration von Produktvarianten sowie die Synchronisierung von Änderungen in diesen Domänen und fördert dadurch eine einheitliche Stücklistenstrategie über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg.
Herausforderungen bei der Synchronisierung von Stücklisten zwischen separaten Domänen
Die Schwierigkeiten, die durch abweichende Freigabetermine über verschiedene Domänen hinweg entstehen, sind wesentliche Hindernisse bei der Gewährleistung einer akkuraten Stückliste. Beispielsweise haben Softwareteams oft schnelle Entwicklungszyklen, während Maschinenbauteams einem anderen Bereitstellungszeitplan folgen. Dieses asynchrone Arbeiten kann zu Problemen wie Inkompatibilität von Software mit der neuesten Hardware führen und die Leistungsfähigkeit erweiterter Funktionen gefährden.
Der Nutzen einer integrierten domänenübergreifenden Stückliste für Unternehmen in der Automobilindustrie
Das domänenübergreifende Stücklistenmanagement bietet mehrere Vorteile. Erstens ermöglicht es die Verwendung eines detaillierten digitalen Zwillings und bietet Kontext und Rückverfolgbarkeit über den gesamten Produktlebenszyklus. Sie können die Effizienz verwalten, Teile, Baugruppen und Unterbaugruppen erstellen, definieren und wiederverwenden, Ersatzteile und Lösungsvarianten definieren, Basislinien und Eigenschaften definieren, Servicestücklisten und Wartungsstrukturen einrichten und Stücklistendaten mit anderen externen Systemen synchronisieren.
Darüber hinaus können Nutzer über den gesamten Lebenszyklus hinweg eine gemeinsame domänenübergreifende Definition der Produktvariabilität verwalten und dadurch gewährleisten, dass eine zunehmende Produktvariation keine Kostensteigerungen verursacht. Dies ermöglicht Unternehmen, Produktvarianten effizient zu entwickeln, zu pflegen und auszubauen sowie die Modularität der Konstruktion zu fördern, indem Produktkonfigurationen für maximalen Markterfolg optimiert werden.
Schließlich ermöglicht die automatische Abstimmung der Stückliste mit der Konstruktion eine präzise 3D-Visualisierung von herstellbaren Produktkombinationen in Echtzeit, was eine frühzeitige Validierung und digitale Mockups (DMU) erleichtert. Die Erstellung und Visualisierung eines DMU ist in jeder Phase des Produktentwicklungszyklus möglich und ermöglicht es Entscheidungsträgern, Daten zu validieren, Kollisionsprüfungen durchzuführen, Daten zum CO2-Fußabdruck und Produktkosten anzuzeigen sowie eine vorbeugende Wartungsinspektion (PMI) auf Baugruppenebene durchzuführen. Diese anpassungsfähige, personalisierte und Cloud-fähige Stücklistenlösung beschleunigt Innovationen, indem sie sich an die Kundenbedürfnisse anpasst, und ist in der Cloud verfügbar, um eine schnellere, skalierbare Entwicklung zu ermöglichen.
Integration von Software in die Konstruktionsstückliste

Eine der Haupteigenschaften einer domänenübergreifenden Stückliste ist ihre Fähigkeit, Software nahtlos in die Konstruktionsstückliste (EBOM) zu integrieren. Dies ermöglicht eine ganzheitliche Sicht auf die Produktentwicklung, da Software- und Hardwarekomponenten in einem einheitlichen Rahmen aufeinander abgestimmt werden. Die Integration von Software mit den kompatiblen Hardwareabhängigkeiten ist entscheidend, um eine erwartungsgemäße Funktionsweise und entsprechendes Leistungsverhalten des Fahrzeugs zu gewährleisten – ganz besonders bei softwaredefinierten Fahrzeugen.
Denken Sie an die Entwicklung eines hochmodernen Fahrerassistenzsystems (ADAS). Im ADAS-Bereich ist das Zusammenspiel zwischen physischen Sensoren und Software entscheidend für Sicherheit und Funktionalität. Sind die Release-Zeitpläne von Software- und Hardwarekomponenten nicht aufeinander abgestimmt, besteht das Risiko von Inkompatibilität. Durch die nahtlose Integration von Softwareteilen in die Konstruktionsstückliste können Automobilhersteller diese Herausforderung effektiv bewältigen.
Koordinierte CI/CD-Integration für eine nahtlose Zusammenarbeit
Die Integration von Softwarekomponenten in die Konstruktionsstückliste ist nicht nur ein theoretischer Fortschritt, sondern auch eine praktische Lösung für reale Herausforderungen. Ein entscheidender Faktor, um diese Synergie zu erreichen, ist die Implementierung von Systemen für kontinuierliche Integration und Bereitstellung (CI/CD). Dieser Automatisierungsprozess erfasst Software-Arbeitsergebnisse in der Stückliste, wodurch manuelle Fehler vermieden und die Integration von Software- und Hardwarekomponenten optimiert werden.
Die Verknüpfung der CI/CD-Integration mit Application-Lifecycle-Management-Systemen (ALM) wie Polarion oder Jira ist ein entscheidender Schritt, um die Softwareentwicklung nahtlos in den gesamten Produktlebenszyklus einzubinden. Diese Koordination stellt sicher, dass sich die neuesten Software-Entwicklungen nahtlos in den gesamten Produktentstehungsprozess einfügen.
Zugriff auf wichtige Build-Informationen
Im Rahmen dieses integrierten Lösungsansatzes wird der Zugriff auf Build-Informationen zu einer unkomplizierten, aber leistungsstarken Funktion. Nutzer können über Hyperlinks detaillierte Build- und Auftragsberichte aufrufen und so Transparenz und Rückverfolgbarkeit für die Software-Builds innerhalb der Konstruktionsstückliste gewährleisten.
Die Zukunft der Innovation in der Automobilindustrie gestalten
Auf dem Weg der Automobilindustrie in eine Zukunft, die von intelligenten und vernetzten Fahrzeugen geprägt ist, erweist sich die fortgeschrittene Stücklistenintegration als entscheidender Wegbereiter. Durch Schaffen von Synergie zwischen Software- und Hardwarekomponenten in der Konstruktionsstückliste können Automobilhersteller nicht nur die Komplexität des modernen Designs bewältigen, sondern auch neue Maßstäbe auf dem umkämpften Automobilmarkt setzen.
Siemens Accelerated Product Development ist eine offene, integrierte und skalierbare Softwarelösung, die es OEMs, Zulieferern und neuen Herstellern ermöglicht, ihre Entwicklungsprozesse zu revolutionieren – mithilfe von CAD-, CAE-, Simulations- und PLM-Technologien, die nahtlos ineinandergreifen und mit Anwendungen Dritter einsetzbar sind. Sie bietet Automobilherstellern die Werkzeuge, die sie benötigen, um:
- Ziele zu erreichen und die Konformität zu gewährleisten
- Bereits im Vorfeld automatisch die beste Konstruktion zu generieren
- Produkte und Systeme virtuell zu validieren
- Die komplexen Fahrzeuge von heute erfolgreich bereitzustellen
Angesichts der Vielzahl von Automobilunternehmen, die im Wettbewerb stehen, die nächste Generation von Fahrzeugen zu entwickeln, wird Innovation der entscheidende Faktor sein, der festlegt, wer an die Spitze gelangt und wer zurückbleibt.
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